Übungsmarathon für die Jugendfeuerwehr

Vom 1. auf 2. Oktober fand in Oberkotzau der Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr statt. Zusammen mit Kameraden der Jugendfeuerwehr Ellefeld verbrachten die Jugendlichen insgesamt mehr als 24 Stunden im Feuerwehrgerätehaus und eilten von Einsatzstelle zu Einsatzstelle.

Begonnen wurde am Samstagmorgen um 8:00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, um sich näher kennenzulernen und sich für den anstrengenden Tag zu stärken. Anschließend erfolgte gegen 9:00 Uhr die Einteilung auf die verschiedenen Fahrzeuge und letztendlich die Wachübernahme.

Kurz nach erfolgter Übernahme kam bereits die erste Alarmierung. Brand einer Werkstatt in Autengrün. Die Einsatzstelle wurde im Vorfeld von einigen Kameraden vorbereitet und mit Nebelmaschine und Soundeffekten sehr realistisch nachgestellt.

Aufgabe für die Jugendlichen war es eine Wasserversorgung über mehrere hundert Meter aufzubauen um so den Brand zu Bekämpfen. Gleichzeitig wurde eine Person, die sich im Stockwerk über der verrauchten Werkstatt befand, gerettet. Abschließend wurde die Werkstatt mittels Überdrucklüfter entraucht und die Einsatzstelle an die Eigentümerin übergeben. Herzlichen Dank an die Eigentümerin an dieser Stelle für die Unterstützung bei dieser Übung. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft wurde gemeinsam zu Mittag gegessen, um sich für die anstehenden Einsätze des Tages zu stärken.
Am frühen Nachmittag wurden die jungen Kameraden zu einem Garagenbrand alarmiert. Auch hier galt es eine Person aus der verrauchten Garage zu retten, eine Wasserversorgung zur Brandbekämpfung aufzubauen und die Räume zu belüften. Schwierigkeit an dieser Einsatzstelle war eine dermaßen starke Verrauchung der Garage das bei null Sicht gearbeitet werden musste. Um das Szenario so realistisch wie möglich darzustellen, wurden auch hier Rauch mittels Nebelmaschine und Lichteffekte als Feuerschein vorbereitet.

Es blieb nicht lange ruhig und die nächste Alarmierung erfolgte gegen 15:30 Uhr. Angenommen wurde eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einer Pflegeeinrichtung in der Schloßstraße. Die Zeitgleich im Feuerwehrgerätehaus anwesende Kinderfeuerwehr konnte die ausrückenden Jugendlichen und die Fahrzeuge bestaunen.

Am Abend gegen 17:15 wurde auch die Oberkotzauer Bevölkerung auf unseren Übungstag aufmerksam. Denn es heulten die Sirenen in Oberkotzau und die Jugendfeuerwehr war unterwegs zu ihrem nächsten Einsatz im Gemeindebauhof. Hier war am Tag zuvor ein Fahrzeug so vorbereitet worden um es wie einen Verkehrsunfall aussehen zu lassen. Zwei Kameraden stellten sich als Statisten zur Verfügung, die aus dem Fahrzeug befreit werden mussten. Mit schwerem Gerät wie hydraulischer Schere und Spreizer mussten die Jugendlichen letztendlich das gesamte Dach des Fahrzeugs entfernen, um an die verletzten Insassen zu gelangen. Eine schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt das ein hydraulischer Spreizer um die 25 Kg wiegt. Auch diese Aufgabe wurde im Team gemeistert und die verletzten aus dem Fahrzeug befreit. Vielen Dank ergeht an dieser Stelle an die Zuschauer der Marktgemeinde, die trotz schlechten Wetters die Übung gespannt verfolgten und an die Firma Auto Klug für die großzügige Spende des Übungsfahrzeugs.

Nach getaner Arbeit wurde am Abend der Pizzaofen im Gerätehaus angeheizt und selbstgemachte Pizza zubereitet.

Unser eingespieltes Pizzateam bereitete insgesamt fast 60 Pizzas mit verschiedensten Zutaten zu. Die glücklichen Gesichter im Anschluss zeigten das dies eine sehr gute Idee war. Nach einer geplanten Erholungspause der Jugendlichen wurden am Abend die Besatzungen der Fahrzeuge gewechselt.

 

Währenddessen fuhren zwei Kameraden los, um die nächste Einsatzstelle in Haideck vorzubereiten. Diese hatte es in sich, denn diesmal kam richtiges Feuer zum Einsatz. Bereits ein paar Tage zuvor machten sich 4 Kameraden die Mühe und bauten aus Altpaletten eine Gartenhütte.

 

Der bereits von weiten sichtbare Feuerschein erhellte den Nachthimmel und es erfolgte gegen 20:40 Uhr die nächste Alarmierung für die Jugendfeuerwehr. Nach Ankunft an der Einsatzstelle musste zunächst eine Wasserversorgung aufgebaut werden, um angrenzende Gebäude und Vegetation vor dem Funkenflug und Strahlungshitze zu schützen.

Zeitgleich wurde für eine ausreichende Ausleuchtung mittels Flutlichtstrahlern gesorgt, um die dunkle Einsatzstelle auszuleuchten. Nach ungefähr 90 Minuten konnte das Feuer schließlich gelöscht werden. Einen Herzlichen Dank geht an dieser Stelle an die Familie Fritsch in Haideck die das Grundstück und Altholz zur Verfügung stellten. Alle Fahrzeuge rückten wieder ein und es wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, um für die Nacht gewappnet zu sein.

Gegen 1:00 Uhr wurden die Kameraden erneut alarmiert. Diesmal ging es nach Fattigau.

In einem dortigen Waldgebiet wurde eine Person vermisst, die durch die Feuerwehr gesucht werden musste. Die jungen Kameraden bildeten mit Handleuchten und Taschenlampen ausgestattet eine Menschenkette und begannen mit der Suche.

Nach ungefähr 20 Minuten konnte die Suche beendet werden und die Kameraden konnten wieder in ihr wohlverdientes Nachtlager.

 

Die Ruhe hielt nicht lange an denn um 3:00 Uhr wurde erneut Alarm geschlagen. Diesmal ging es für die Jugend auf den alten Wojaer Weg. Dort befand sich, vorbereitet durch 2 Kameraden, eine künstliche Ölspur mit einer Länge von 100 Metern die durch die Kameraden abgebunden, zusammengekehrt und in Behältern aufgenommen werden musste. Aufgrund der guten Zusammenarbeit war nach ungefähr 30 Minuten auch dieser Einsatz erledigt und die Jugendlichen konnten erneut ins Nachlager zurückkehren. Bis 06:30 Uhr waren keine Einsätze mehr zu bearbeiten.

Gegen 6:30 Uhr ertönte ein Voralarm zu einem fiktiven Unwetter. Bereits in den frühen Morgenstunden waren wieder 2 Kameraden unterwegs, um die Unwetter-Einsatzstellen vorzubereiten. Schließlich ertönten gleich mehrere Alarme und die Mannschaft musste sich zur Abarbeitung der Einsätze aufteilen.

Während ein Teil der Mannschaft mit zwei Fahrzeugen in Richtung Fattigau zu mehreren umgestürzten Bäumen fuhr, wurde der Rest der Mannschaft zu einem Klassiker alarmiert. „Katze auf Baum“ hieß das Stichwort und die Kameraden bewiesen auch nach so vielen Einsätzen noch Geduld und Schwindelfreiheit und holten die Katze mittels Steckleiter vom Baum.

Das im Anschluss im Gerätehaus stattfindende Frühstück hatten sich nun alle beteiligten verdient.

Am Ende dieses langen Tages wurde das Gerätehaus gereinigt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

Danke an alle beteiligten Helfer dieser Veranstaltung.